Übergang in die Grundschule: Pädagogische Begleitung
Übergangssituationen erfordern immer die besondere Aufmerksamkeit aller Verantwortlichen, sei es der Übergang von der Familie in die Kindertageseinrichtung, von der Kindertageseinrichtung in die Schule, von der Grundschule in die weiterführenden Schulen, von der Schule in die Ausbildung und in das Berufsleben. Fast alle Kinder werden sich während ihrer Kindergartenzeit so entwickeln, dass der Übergang in die Schule gelingt. Trotzdem sind Übergänge immer auch ambivalent und mit vielen Erwartungen und Hoffnungen, aber auch Befürchtungen verbunden. Deshalb ist wichtig, dass sich jedes Kind in der Schule willkommen fühlt.
Damit dieser Übergang nicht zum Bruch, sondern zur Brücke wird, kooperieren pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Eltern frühzeitig und vertrauensvoll. Die Kooperation wird inhaltlich und organisatorisch in einem auf die örtlichen Verhältnisse abgestimmten Jahresplan konzipiert, der gemeinsam von pädagogischen Fachkräften und Lehrkräften erstellt wird.
Die Verständigung über die Arbeitsweise der Kooperationspartner und die Informationen über die jeweiligen pädagogischen Konzeptionen der Einrichtungen ermöglichen einen anschlussfähigen Übergang. Individuelle Beobachtung und entwicklungsbegleitende Förderung können Brüche in der Bildungsbiografie der Kinder vermeiden helfen. Diagnostik und Fördermöglichkeiten knüpfen im Sinne eines kontinuierlichen Übergangs an die individuellen Entwicklungsprozesse des Kindes an.
Der Übergang zur Schule betrifft das Kind, die Eltern, die pädagogischen Fachkräfte und die Lehrkräfte gleichermaßen, weshalb sie kindorientiert zusammenwirken. Das Kind mit seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, seinen emotionalen, kognitiven, sprachlichen, motorischen und sozialen Kompetenzen zeigt Schulbereitschaft, die z. B. in seiner Motivation und Anstrengungsbereitschaft zu erkennen ist.
Für die Kindertageseinrichtungen und Grundschulen stellt sich die Aufgabe, Angebote auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder abzustimmen, um eine möglichst gute Passung und Kontinuität der Bildungsbiografie zu ermöglichen. Eine kompetente Beratung der Eltern in der Frage des Einschulungstermins ist dabei besonders wichtig. Der Orientierungsplan nennt sechs Bildungs- und Entwicklungsfelder (Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl und Mitgefühl sowie Sinn, Werte und Religion), deren Ziele im letzten Kindergartenjahr im Hinblick auf die Anschlussfähigkeit in der Grundschule von den pädagogischen Fachkräften und den Kooperationslehrkräften differenziert verfolgt werden. Pädagogische Fachkräfte, Lehrkräfte und Eltern verfolgen gemeinsame Ziele, damit die Kinder am Ende der Kindergartenzeit Kompetenzen erworben haben, die ihre Fortsetzung in der Grundschule finden. Die Zielsetzungen der Bildungs- und Entwicklungsfelder, die während der gesamten Kindergartenzeit des einzelnen Kindes entwicklungsangemessen und individuell umgesetzt werden, unterstützen das Kind bis zum Schuleintritt.
Jedes Kind ist im letzten Kindergartenjahr stolz darauf, bald ein Schulkind zu werden. Eltern, Kindertageseinrichtungen und Schule bereiten das Kind auf den Abschied im Kindergarten und auf den neuen Lebensabschnitt Schule vor. Der Bildungsplan der Grundschule und der Bildungsplan der sonderpädagogischen Einrichtungen knüpfen an die Bildungs- und Entwicklungsfelder des Orientierungsplans an. (Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen, Kapitel 2.5.2, Seiten 22 ff. vgl. Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen (PDF)