Der Orientierungsplan betrachtet frühkindliche Bildungsprozesse aus verschiedenen Blickwinkeln, legt aber seinen Schwerpunkt auf die Perspektive des Kindes. Die Leitfragen sind "Was will das Kind?" und "Was braucht das Kind?". Er berücksichtigt die grundlegenden Motivationen von Kindern und fokussiert auf sechs maßgebliche Bildungs- und Entwicklungsfelder (Sinne - Körper - Sprache - Denken - Gefühl und Mitgefühl - Sinn, Werte und Religion) unter besonderer Berücksichtigung der Sprachentwicklung und der Schulfähigkeit.
Die Bildungs- und Erziehungsfelder sind ganz bewusst nicht an schulische Fachsystematiken oder Schulfächer angelehnt, sondern orientieren sich an den Entwicklungsfeldern des Kindes, die für die Persönlichkeitsentwicklung und Sozialisation von Geburt an leitend sind. Außerdem wird nicht von Bildungs-Bereichen gesprochen, um deutlich zu machen, dass diese Felder eng miteinander verzahnt sind und nicht isoliert betrachtet werden können.
Zur pädagogischen Arbeit in diesen Feldern werden Impulse und Hilfestellungen für einen förderlichen Umgang mit den Kindern gegeben. Im Sinne des Kindergartengesetzes von Baden-Württemberg sind in den Bildungs- und Entwicklungsfeldern verbindliche Ziele gesetzt, die angesichts der gegebenen Trägerpluralität noch weiter umgestaltet werden können Dieser pädagogische Gestaltungsspielraum fördert innovative Kräfte und die Qualitätsentwicklung der Kindergärten auch mit Blick auf künftige Erfordernisse. Besondere Profilbildungen und die Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten sind ausdrücklich erwünscht.